4 Ideen, um deine Selbstachtung zu stärken

16. Juni 2019

Was ist Selbstachtung?

Selbstachtung ist die Achtung dir selbst gegenüber. Sie zeigt sich in einem respektvollen und liebevollen Umgang mit dir. Du bist dir wichtig. Dein seelisches wie körperliches Wohlbefinden liegen dir am Herzen. Du gehst wohlwollend und liebevoll mit dir um. Du nimmst deine Bedürfnisse und Wünsche ernst und übernimmst Verantwortung für sie.

Folgen fehlender Selbstachtung

Menschen mit geringer Selbstachtung neigen dazu, das Wohlergehen anderer über ihr eigenes zu stellen. Sie kümmern sich mehr um andere, als um sich selbst. Sie leisten viel und leben oft über ihr Maß hinaus. Sie leiden darunter, psychisch als auch körperlich, doch ihr Pflichtbewusstsein und Verantwortungsgefühl sind oft zu groß, als dass sie etwas daran verändern würden.

Menschen mit geringer Selbstachtung haben auch häufig das Gefühl, keine Möglichkeit zu haben, etwas zu verändern, weil die äußeren Umstände es nicht zulassen. Oft fehlt ihnen auch der Mut, für sich einzustehen und an sich zu denken. Sie wollen Streit aus dem Weg gehen oder nicht egoistisch sein.

Vielleicht kennst du Aspekte davon von dir oder aus deinem Umfeld.

Fehlende Stabilität

Diese Aufopferung, in die das Verhalten oft münden kann, hat einen hohen Preis: Die eigene Lebensqualität und Gesundheit. Getrieben von äußeren Erwartungen und Anforderungen, als auch ihrem Pflichtbewusstsein und Verantwortungsgefühl führen Menschen mit geringer Selbstachtung oft ein Leben in ständigem Stress und innerer Unruhe. Sie leben nicht in Harmonie mit sich selbst und sind dadurch nicht in ihrer Mitte.

Ihnen fehlt die innere Stabilität, sie nehmen sich Kritik schnell zu Herzen, denken oft über das nach, was andere von ihnen denken und sind sich selbst oft ihr größter Kritiker. Ihre größten Wünsche sind Stabilität, innere Ruhe, Kraft und Leichtigkeit.

Woher mangelnde Selbstachtung kommt

Wieso haben Menschen die Tendenz, sich aufzuopfern und entgegen dem zu leben, was ihnen guttun würde? Der Grund liegt in ihrem Selbstwert, der eng mit der Selbstachtung zu tun hat. Wenn ich mir genug wert bin, achte ich auf mich. Wenn ich mir nicht viel wert bin, achte ich wenig auf mich. Das kann ich auch im Alltag überprüfen: Was mir wichtig ist, das achte, respektiere und pflege ich. Was mir nicht so wichtig ist, behandele ich weniger sorgfältig und liebevoll.

Ein Leben in Kraft und Freude ist ein Leben, indem du dir so viel wert bist, dass du gut für dein seelisches wie körperliches Wohlbefinden sorgst. Dazu braucht es eine gesunde Selbstachtung. Mit den folgenden Tipps kannst du diese steigern.

Selbstachtung stärken

4 Möglichkeiten, deine Selbstachtung zu steigern

1. Sprich gut über dich

Wenn wir eine mangelnde Selbtachtung haben, dann kritisieren wir uns häufig. Wir finden uns zu hässlich, langweilig, gutmütig, ungeschickt, etc… Diese negativen Bewertungen äußern wir auch oft anderen gegenüber. Mit solchen Aussagen bestätigen wir uns selbst unseren mangelnden Wert, erlauben anderen, das gleiche (Negative) von uns zu denken und schlecht über uns zu sprechen und lassen in uns das Gefühl von Minderwertigkeit entstehen.

Wir sind, was wir glauben zu sein und wir werden, was wir uns selbst erzählen.

Sprich ab heute liebevoll mit dir. Verurteile dich nicht, sondern begegne dir mit Liebe und Respekt. Schenke dir Mitgefühl. Sei dir ein Freund. Ab heute gibt es kein: „Ich bin so blöd!“ mehr, weil das nicht FREUNDlich ist. Vielmehr gibt es ein: „Macht nichts, nächstes Mal gelingt es mir besser!“

PRAXISTIPP:

  • Schreibe dir 1-3 negative Aussagen auf, die du häufig über dich (vor anderen) äußerst.
  • Notiere dir zu jeder dieser Aussagen eine neue, liebevolle Aussage, die du ab jetzt statt der alten verwenden willst und wirst.
  • Achte auf die Veränderung in dir (und deinem Umfeld), wenn du von nun an freundlich über dich sprichst.

Wenn du gerne mit Affirmationen arbeitest kann dich diese dabei unterstützen:
„Ich betrachte mich und das, was ich tue, mit den Augen der Liebe.“

2. Denke gut über dich

Unsere Gedanken werden zu unseren Worten. Wenn wir negativ über uns sprechen, dann denken wir auch negativ über uns. Achte daher auch auf deine Gedanken dir gegenüber und wähle sie mit Bedacht.

Begegne dir auch hier mit Respekt und Mitgefühl. Erlaube dir nicht mehr, schlecht über dich zu denken. Wenn die Stimme deines inneren Kritikers besonders laut ist, hinterfrage seine Aussagen. Sind sie wahr? Hier kann dir auch die Methode The Work von Byron Katie eine große Hilfe sein.

PRAXISTIPP:

  • Überlege dir eine positive Affirmation, die dich stärkt und dir Kraft gibst.
  • Zum Beispiel: „Ich schenke mir Liebe und Mitgefühl.“
    (Mehr Infos über Affirmation sowie Beispiele findest du hier.)
  • Sprich sie eine Woche lang jeden Tag mindestens drei Mal in Gedanken zu dir. Gerne vor dem Spiegel.

3. Wertschätze deinen Körper

Haben wir eine mangelnde Selbtachtung, sehen wir an unserem Körper oft nur das, was in unseren Augen nicht in Ordnung oder schön ist und fokussieren uns darauf. Wann immer wir unseren Körper betrachten, nehmen wir wahr, was fehlerhaft ist (und kritisieren uns). Dein Körper dient dir. Seit deiner Geburt ist er 24 Stunden am Tag für dich da. Atmung, Herzschlag, Verdauung. Arme, Beine, Augen, Ohren, Nase. All das steht dir zur Verfügung und dient dir. Dein Körper ist ein Wunder und er verdient es, dass du schätzt, was er für dich tut.

PRAXISTIPP:

  • Nimm dir jeden Tag einen Moment Zeit und bedanke dich bei deinem Körper. Lege dabei gerne deine Hand auf dein Herz.
  • Suche dir jeden Tag einen Aspekt heraus, dem du besondere Aufmerksamkeit schenken möchtest: Die Füße, die Knie, die Hände, die Augen. Das Herz, die Lunge, die Verdauung oder die Haut. Erkenne das Geschenk darin und bedanke dich im Speziellen dafür.
  • Pflege deinen Körper und schenke ihm als Ausdruck deiner Wertschätzung Wohlgefühl.

Wir füttern unseren Körper nicht nur mit Nahrung, sondern auch mit Energie. Deine Zellen nehmen sie aus deiner Umgebung und durch deine Gefühle in sich auf. Je besser du von dir denkst und über dich sprichst, desto besser fühlst du dich und desto positiver (und gesünder) ist die Energie, die deine Zellen aufnehmen. Sei dir dessen zusätzlich bewusst.

Eine passende Affirmation dazu:
„Ich danke meinem Körper für die wundervollen Dienste, die er tagtäglich leistet.“ (Louise Hay)

4. Wertschätze deine Leistungen

Wenn wir uns selbst nicht respektieren, respektieren wir auch unsere Leistungen nicht. Wir vergessen dann leicht, was wir bereits geschafft haben oder sehen immer nur vor Augen, was wir nicht erreicht haben. Dadurch schwächen wir uns. Übe dich in Achtsamkeit und lerne, deine kleinen wie großen Erfolge und Leistungen wahrzunehmen und wertzuschätzen. Du gibst jeden Tag dein Bestes. Erkennst deine Leistungen an und danke dir selbst dafür, dein Bestes zu tun.

PRAXISTIPP:

  • Reflektiere jeden Abend deinen Tag auf deine Erfolge.
  • Lass dich von den Fragen leiten: Was hast du heute geschafft? Was ist dir gut gelungen? Was hast du heute Gutes (für dich) getan?
  • Nimm deine kleinen wie großen Erfolge dadurch bewusst wahr und erfreue dich an ihnen.

Eine passende Affirmation:
„Ich danke mir selbst für meine Bemühungen und Leistungen.“

Je mehr du deine Bemühungen und Leistungen wahrnimmst und wertschätzt, desto wertvoller fühlst du dich.

Selbstachtung steigern heißt, Selbstwert stärken

Das Maß deiner Selbstachtung hängt von deinem Selbstwert ab und dieser bestimmt die Qualität deiner Beziehung zu dir. Je mehr du dich selbst respektierst und wertschätzt, desto wichtiger wirst du dir werden und desto besser wirst du für dich sorgen. Dich selbst anzunehmen in deinem Wesen und mit deinen Bedürfnissen und die Beziehung zu dir zu pflegen, ist daher der Weg zu einer besseren Selbstachtung. Diese Meditation zur Stärkung deiner Selbstachtung kann dich zusätzlich dabei unterstützen. Ebenso kann dir die gezielte Arbeit an deinem Selbstwert in hohem Maße dabei helfen, zu mehr innerer Ruhe und Lebensqualität zu finden.

Wie auch immer du an deiner Selbstachtung arbeiten möchtest: Sei dir die Zeit, Energie und Liebe wert, die es erfordert, dir selbst ein Freund zu werden. Es geht um dich und dein Leben, um dein Wohlbefinden und Glück. Das Leben darf leicht sein – und es kann auch leicht sein! 🙂

8 Gedanken zu „4 Ideen, um deine Selbstachtung zu stärken“

  1. Liebe Bettina. Wie immer – ein supertoller Beitrag, einfach so wie es wirklich ist. Deiner Beschreibung vom unsicheren Typen, kann ich nur voll und ganz zustimmen. Die Gedanken die einem plagen hast du echt auf den Punkt gebracht.
    Und schon wieder – es geht um Achtsamkeit sich selbst gegenüber, seelisch wie körperlich, ich denke das ist das Wichtigste im Leben. Denn erst wenn mir was bewusst wird, kann ich was dagegen unternehmen.
    Ich liebe deine Beiträge, hab auch deinen Kanal auf Youtube abonniert und freue mich immer riesig, wenn es wieder was Neues von dir gibt. Sie haben mir schon soooo oft geholfen, und man fühlt sich von dir so verstanden!!! DANKE, BETTINA.

    Antworten
    • Liebe Maria,
      vielen lieben Dank für deine positiven Worte. Ganz genau, die Achtsamkeit ermöglicht es erst, die eigenen Reaktion bewusst zu steuern.
      Ich freue mich sehr, dass du so viel für dich aus meinen Beiträgen und Videos mitnehmen kannst.
      Alles Liebe
      Bettina

  2. Liebe Bettina,

    jupp! Was für ein Beitrag. Erneut. Hatte bewusst das Thema bei dir gesucht.
    Und wieder blicke ich auf mich selbst zurück, wissend, dass ich da auch noch sehr darauf achten muss, denn die ollen Muster kleben wie Kleister. Was so lange geübt wurde sitzt.

    Ich lande aber immer wieder dabei, sich so anzunehmen wie man ist. Ändern soll man sich ja nur „wegen der anderen“. Weil was nicht passt. Aber umgekehrt ist das doch genauso. 😉
    Mein Ja zur HS, das Ja zu mir selbst. Indem ich genau diese Stärken unter die Lupe nahm, die mit dieser hohen Sensibilität ebenfalls einhergehen, nicht nur die Schwächen. Und ich habe erkannt, dass die Stärken von den weniger Sensiblen SEHR gerne genommen wurden. Na ja, bei der Empathie, dem Gespür, Kreativität und was sonst noch alles. 😉
    Das andere nervte nicht mal. Es war nur lästig oder wurde nicht mal registriert. Wie auch, sie sind eben anders. Und dann: die Vorteile, aber keine Nachteile.
    Als ich wusste, was das, ich, die HS wert ist, was mir auch gezeigt wurde, hatte ich verdient, genauso in meinen Eigenheiten beachtet zu werden, auch in den für sie negativeren Seiten. Meine Bedürfnisse waren genauso wichtig wie ihre. Und das habe ich dann auch vertreten, u.a., indem ich auch mal Nein sagte, ohne Erläuterung, denn dann „geht ja noch was“. Es muss aber alles auf Gegenseitigkeit beruhen.

    Mir hatte dabei geholfen, was ich gerne weitergeben würde. Die Frage, was sich für mich danach ändert. Oh, du weißt sicher, was ich damit meine.
    Wen ich danach nicht mehr interessierte (und die Bedürfnisse), den hatte ich auch zuvor schon nicht und würde es daher auch später nicht. Von der Seite her nichts.
    Aber für mich selbst änderte sich Einiges. Mehr Ruhe, mehr Zeit für anderes Schönes, weniger Stress… Und das war ich mir wert. Wert, NICHT benutzt zu werden.
    Ich ändere nicht, indem ich funktioniere, aber es könnte sich was ändern, wenn ich das nicht mehr tue, das auch noch. Nur – darauf abgelegt ist es nicht. Selbstachtung.

    Noch muss ich mich aber ab und an genau daran bewusst erinnern. Das pappt wirklich. 😉 Selbstachtung, sich selbst mögen, sich Schönes wert sein – so wichtig. Danke.

    Ganz liebe Grüße
    Ruth

    Antworten
    • Liebe Ruth,
      ja, das ist ein sehr wichtiger Lernschritt für hochsensible Menschen: sich mit seinen eigenen Bedürfnissen anzuerkennen und vor allem zu vertreten. Wobei es gar kein Schritt ist, sondern vielmehr ein Prozess und eine wohl immer wieder anzutreffende Herausforderung. Auch ich kenne sie gut ;). Und ebenso die wertvollen Auswirkungen, die die Selbstachtung beinhaltet. Vor allem in Bezug zur Abgrenzung von Menschen, die einem nicht guttun. So wie du es schön beschreibst: Mehr Zeit, Zufriedenheit und Raum für neue und „bessere“ Menschen.

      Möge das uns allen immer besser gelingen 😉

      Danke und herzliche Grüße
      Bettina

  3. Liebe Bettina,

    oh ja. 😉 Und vielen Dank für deine Zeilen, tröstet mich, dass es mir nicht nur allein so geht. 😉 Habs gerade wieder hinter mir, zu zeigen, dass ich Selbstachtung besitze. Tut guuuut. 🙂
    Dir auch alles Gute, die richtigen Menschen
    und herzlichste Grüße

    Ruth

    Antworten
    • Liebe Ruth,
      sehr gerne! Wie schön, ich freu mich für dich!
      Auch dir wünsche ich herzensgute und heilsame Menschen um dich herum und sende ganz liebe Grüße
      Bettina

Schreibe einen Kommentar