Was du tun kannst, wenn du deprimiert bist – 9 einfache Tipps

27. Januar 2022

Das Leben kann manchmal ziemlich fies sein. Da läuft alles gut, man hat sich und sein Leben in ruhige Bahnen gelenkt, hat vielleicht sogar Rückenwind und schwupps, kommt ein Ereignis um die Ecke und der Höhenflug ist beendet. Statt motiviert und zuversichtlich, ist man deprimiert und entmutigt.

Kennst du das? Falls ja, bist du nicht alleine.

Gerade in Coronazeiten erleben das viele Menschen. Ob Jobverlust, schockierende Nachrichten, Krankheit, oder schmerzhafte Themen, die an die Oberfläche drängen: Von jetzt auf gleich kann sich alles verändern und der Boden bodenlos werden. Auch ich kenne das. Was mir in solchen Momenten hilft, wieder Kraft und Zuversicht zu gewinnen und auch dir helfen kann, verrate ich in diesem Beitrag.

Laufen lernt man nur durch Hinfallen

Laufen lernt man nur durch Hinfallen“ heißt ein Buch von Brené Brown und ich finde diese Worte sehr tröstlich. Ich falle nämlich auch ab und zu hin und bin überzeugt, dass ich nur deshalb so schnell wieder aufstehen kann, weil ich schon so oft hingefallen bin.

Nun könnte man meinen, ich sollte es langsam gelernt haben. Doch es sind andere Wege, auf denen ich gehe und andere Steine, über die ich stolpere. Denn es gibt immer Steine auf dem Weg. Zumindest auf denen, die ich gehe. Wäre ja langweilig ohne. Und auch wenn es für meinen Geschmack nicht sein müsste, gibt es dort manchmal auch Lawinen und Geröll, das herabstürzt. Doch je mehr Steine ich überwunden habe, desto weniger deprimiert mich das Hindernis. Und je öfter ich falle, desto leichter stehe ich auf.

Übung macht den Meister

Und soll ich dir was sagen? Manchmal liegen auf meinem Weg sogar altbekannte Steine. Sehr witzig, denke ich mir dann. Sie tarnen sich in anderem Gewandt, aber letztendlich ist es der gleiche Stein. Und ich stolpere schon wieder über ihn. Ich habe ihn gesehen. Ich kenne ihn und doch bin ich wieder gestolpert. Das passiert manchmal. Doch weil ich ihn kenne, falle ich nicht mehr tief, sondern lediglich in den Sand.

Und wenn ich dann da liege, den Staub in meiner Nase, sehe ich schon das Hinweisschild vor mir im Sand liegen: „Na, wie gut stehst du jetzt wieder auf?“ Und weil ich das Schild so deutlich sehe, kann ich nicht so tun, als läge es nicht da. Ich weiß die Richtung: Nach oben. Und ich weiß: Ich kann es.

Wenn du also gerade in einem Tal sitzt und die Dunkelheit verfluchst, dann wende deinen Blick nach oben. Da geht’s hin. Nicht als Bestrafung, sondern um stark zu werden.

Denn die größte Sicherheit ist nicht die, nicht zu fallen, sondern zu wissen, dass du aufstehen kannst, wo auch immer du fällst.

Und bevor wir uns auf den Weg nach oben machen noch kurz ein wichtiger Hinweis.

Hinfallen ist nicht schlimm

Manchmal setzen wir uns ziemlich unter Druck, wenn wir am Boden liegen. Wir sind dann nicht nur deprimiert, sondern verurteilen uns. Wir demütigen uns, kritisieren uns, schämen uns. Ich verrate dir ein Geheimnis: Manchmal sitze ich ein bisschen dort unten auf dem Boden und erlaube mir, traurig und deprimiert zu sein.

Manchmal erlaube ich mir, mich in der Tiefe auszuruhen, bevor ich meine Kräfte sammle und mich nach oben bewege. Manchmal braucht es einen Moment in der Tiefe. In der Dunkelheit. In der scheinbaren Aussichtslosigkeit. Weil ich mich an diesem Ort mir selbst zuwende. Wunden lecke. Mir Fragen stelle, wie ich schon wieder – oder überhaupt – dorthin gekommen bin.

Es sind wichtige Fragen, weil sie mich zu den wertvollen Antworten führen: Wo ich verletzlich bin. Wo ich heilen darf. Wo ich stärker werden darf. Was anders werden darf. Wo ich Unterstützung brauche.

Verurteile dich also nicht dafür, wenn du deprimiert und niedergeschlagen, vielleicht sogar tief verzweifelt und traurig bist.

Dieser Ort der scheinbaren Dunkelheit kann dir sehr wertvolle Antworten offenbaren, dank denen du nie wieder so tief fallen wirst und der deinen Schmerz mit dem liebevollen Licht der Erkenntnis berührt.

Der Weg nach oben

Es ist nicht schlimm, am Boden oder in einem Loch zu sitzen, tragisch wird es erst, wenn wir nicht mehr rauskommen wollen und zunehmend deprimiert und traurig werden. Denn dann verschließen wir uns vor dem Leben.

Winston Churchill sagte einmal: „Erfolg haben heißt, einmal mehr aufstehen, als man hingefallen ist.“ Mich stört an diesem Zitat, dass es falsch ist. Denn du musst nicht einmal mehr aufstehen, als du hingefallen bist. Du musst lediglich genauso oft aufstehen, wie du hingefallen bist.

Einmal hinfallen.

Einmal aufstehen.

Und schon stehst du.

Und es ist einfacher als du denkst.

Nimm dein Gefühl mit

Deprimiert zu sein bedeutet, eine niedrige Energiefrequenz zu haben. Man fühlt sich körperlich kraftlos und auch mental kraftlos. Daher hat Aufstehen für mich in erster Linie etwas mit Energieerhöhung zu tun. Früher habe ich das nicht so gesehen. Da habe ich einfach GETAN, was ich tun „muss“, um aus dem Tal zu kommen.

Ich bin geklettert, weil es sein musste.

Und stellte oben manchmal fest: das Licht ist so grell, ich ertrag das eigentlich gar nicht.

Ich hatte mein Gefühl im Tal gelassen und war noch dort mit ihm verbunden. Und so fühlte es sich an: Als hätte ich etwas in mir zurückgelassen, das auf Erlösung wartet. Ich habe den Schmerz nicht gelöst, sondern nur verdrängt, heruntergeschluckt, sodass er mir wieder begegnen musste, damit das Licht der Erkenntnis auf ihn scheinen kann.

Heute nehme ich mein Gefühl mit, befasse mich mit ihm, nehme es an die Hand und werfe es auch voraus, bevor ich mich an den Aufstieg mache. Wenn ich das Licht am Ende des Tunnels oder das Hochplateau erahne, dann läuft und klettert es sich leichter.

9 einfache Möglichkeiten, dich schnell besser zu fühlen

Wenn du dich, statt direkt auf die Lösung des Problems, zunächst auf die Erhöhung deiner Energie konzentrierst, dann kannst du das Problem, also den Stein, der sich dir in den Weg gelegt hat, leichter aus dem Weg räumen. Folgende Tipps helfen mir, schnell und einfach meine Energie zu erhöhen und nicht mehr deprimiert zu sein.

1. Bewertung rausnehmen

Was uns an Situationen belastet ist nicht die Situation selbst, sondern immer unsere Meinung über diese Situation. Wenn Kinder mit Bauklötzen Türme bauen, dann freuen sie sich darüber, die Türme aufzubauen und wieder kaputt zu machen. Sie bewerten nichts, sondern haben einfach Spaß an beidem. Aufbauen ist toll. Kaputtmachen ist toll. Für uns Erwachsenen fast unvorstellbar.

Wir Erwachsenen halten nämlich viel zu oft an Dingen fest und finden es deswegen schlimm, wenn das, woran wir uns gehalten haben, nicht mehr da ist. Du musst die Dinge nicht gleich positiv sehen, wenn das im Moment schwerfällt. Aber du darfst einfach mal die Bewertung rausnehmen und die Situation so sein lassen, wie sie ist. Statt dich über den Stein und die Dunkelheit zu ärgern, nimmst du einfach wahr, dass da ein Stein war, der dich stolpern ließ und zu Fall gebracht hat. Nicht mehr und nicht weniger. Nicht gut und nicht schlecht. Es ist, wie es ist.

Das schenkt Ruhe zum Durchatmen und Kraft.

2. Positiv denken

In einem nächsten Schritt können wir auch eine Neubewertung vornehmen und eine positive Sicht auf das Ereignis gewinnen. Welche Möglichkeiten liegen in den Schwierigkeiten? Statt deprimiert über den Jobverlust zu sein, könntest du ihn als Neuanfang wahrnehmen. Statt deine Krankheit zu verfluchen, könntest du ihr danken, weil sie dich auf den Weg der Heilung schickt. Unterstützen kann dabei auch eine Affirmation wie: Mir geht es jeden Tag besser und besser. Oder: Ich öffne mich für die Heilung.

Mit der positiven Ausrichtung öffnest du deinen Blick für das Licht und kannst darin sogar eine große Anziehungskraft finden, die dich motiviert und darin bestärkt, durchzuhalten und weiterzugehen.

3. Wähle ein positives Umfeld

Wer am Boden liegt ist leicht empfänglich für negative Energien. Gleiches zieht Gleiches an. Wende dich daher bewusst ab von Themen/Menschen/Gesprächen/Nachrichten, die dir nicht guttun und dein negatives Gefühl verstärken. Suche stattdessen eine Umgebung und ein Umfeld auf, das dir guttut. Das kann die Natur sein, eine Gärtnerei, weil du Blumen so sehr liebst, positiv gestimmte Menschen oder ein Besuch im Lieblingscafé. Welche Umgebung unterstützt dich, dich besser zu fühlen? Halte dich dort auf.

4. Dich von Menschen mit hoher Energie inspirieren lassen

Wenn ich mal deprimiert bin, hilft es mir sehr, in einem meiner spirituellen Bücher zu lesen. Ich liebe ja Bücher wie die von Mooji, Fabian Wollschläger, Ralph Skuban oder Neal Donald Walsh. In einer Tiefphase greife ich zu so einem Buch und ich weiß, dass sich meine Energie in kürzester Zeit anheben wird.

Es braucht nicht immer viele Worte, manchmal reicht ein Satz, der dich berührt und alles verändert. Vielleicht ist es bei dir ein anderer Autor oder ein Podcaster oder ein YouTuber. Es gibt so viel freie Inhalte im Internet. Suche dir einen Menschen aus, der dich inspiriert, und höre, lies oder schau etwas von ihm.

5. Dich ablenken

Wenn deine negativen Gedanken immer wieder zurückkehren und du dich weiterhin deprimiert und niedergeschalgen fühlst, tut phasenweise Ablenkung gut. Wähle bewusst Abgrenzung von deinem Thema und Ablenkung. Unternimm etwas mit Freunden, spiel ein Spiel mit der Familie, mache Sport oder lass dich von einem spannenden Buch fesseln. Lenke dich ab, um dich aus der niedrigen Energie rauszuholen.

6. Bewege dich

Bewegung hilft, Energie abzubauen und deine aufgestaute Energie abzutransportieren, sodass du dich besser fühlst. Gehe raus, bewege dich, mache Sport, Yoga oder ein Workout. Auch wenn du nicht motiviert bist, fange an. Gehe los. Bewege dich. Zumindest ein bisschen. Du wirst sehen, dass deine Energie steigt.

7. Sprich mit den richtigen Menschen

Es ist wichtig, mit jemandem über das zu sprechen, was dich belastet, um die Energie nach draußen zu transportieren und offen für Erkenntnisse und Lösungen zu werden. Doch nicht jeder ist geeignet für ein solches Gespräch. Wenn wir uns uns nahestehenden Menschen öffnen, kann es leider auch passieren, dass wir uns hinterher schlechter fühlen, als vorher. Weil wir – zwar gutgemeinte – Ratschläge bekommen, jedoch welche, die aktuell überhaupt nicht hilfreich sind. Manchmal werden wir auch kritisiert, bekommen unterschwellig Vorwürfe zu hören oder fühlen uns unter Druck gesetzt, uns nicht so anzustellen und unser Leben „auf die Reihe zu kriegen“.

Es meint keiner böse. Und doch können fehlende Einfühlung und Achtsamkeit in einer labilen Gefühlslage oft besonders leicht verletzen. Und dann bleibst du zurück mit noch mehr Scham, Trauer und Hilflosigkeit. Sprich daher mit jemandem, der dir wertfrei zuhören kann. Wenn du einen hohen Bedarf und niemanden zum Reden hast, wende dich an einen Psychologen, Coach oder Therapeuten.

8. Hilf anderen

Ja, du hast richtig gelesen: Hilf anderen. Nur weil du dich gerade deprimiert fühlst, heißt es nicht, dass du anderen nicht ein Licht sein kannst. Manchmal kreisen wir nämlich zu sehr um uns selbst und dürfen uns daran erinnern, dass es auch andere Menschen gibt, die sich über etwas Zuwendung freuen. Und nur weil du dir selbst das Licht gerade nicht geben kannst, heißt es nicht, dass du es nicht anderen geben kannst. Das können wir meist weiterhin sehr gut: Für andere da sein. Uns kümmern. Ihnen Gutes tun. Wenn du zu sehr um dich kreist, tue Gutes. Das kann freundliches Wort sein, eine liebe Geste oder aktive Hilfe, die du anbietest und leistest.

Wenn ich mal zu sehr um mein Problem kreise, wende ich mich anderen zu, beantworte E-Mails, frage nach, wie es jemandem geht oder sammle auch Müll in der Natur. Es gibt so viele Möglichkeiten, Gutes zu tun und dadurch das eigene Licht selbst wieder zu spüren.

9. Suche die Nähe von Tieren auf

Tiere leben im Moment und haben eine unglaublich beruhigende und erdende Kraft. Wenn du unruhig bist und dich nach Ruhe sehnst, dann suche den Kontakt zu Tieren. Wenn du ein eigenes Tier hast, wunderbar. Wenn nicht, vielleicht kennst du jemanden, der eines hat und zu dem du gehen kannst. Mit Tieren zusammen zu sein kann deine negative Energie sehr schnell neutralisieren und auch deine positiven Gefühle fördern.

Energieerhöhung kann leicht gelingen

Natürlich ist es auch wichtig, dich um das Thema zu kümmern, das da in dein Leben gerollt ist. Der Stein, der so dominant auf deinem Weg liegt. Doch du wirst sehen, wenn du dich zunächst um deine Energie kümmerst, sie zur Ruhe bringst und anhebst, dann wird dir der Stein weniger groß vorkommen. Weil du nicht mehr vom Boden aus auf den Stein blickst, sondern weil du aufgestanden bist. Du spürst eine Stärke in dir, die dir das Vertrauen schenkt, weitergehen und das Hindernis überwinden zu können. Nicht zwingend alleine, doch darum geht es auch nicht. Es geht um die Kraft in dir, weitergehen zu können und weitermachen zu wollen. Diese Kraft ist alles, was es braucht, um jedes Hindernis zu überwinden.

Möge diese Kraft in dir geweckt werden. Und möge dir dieser Beitrag dabei helfen.

Und um den Stein aus deinem Leben wegzurollen oder zu übersteigen, bin ich für dich da! Mach dir hier einen Termin aus und ich bin an deiner Seite, sodass du den Stein mit Zuversicht, Kraft und Leichtigkeit überwinden kannst.

6 Gedanken zu „Was du tun kannst, wenn du deprimiert bist – 9 einfache Tipps“

  1. Liebe Bettina

    Bis jetzt habe ich nur falsche Leute getroffen sogenannte Neider, usw was komisch ich suche schon lange einen kleinen Nebenverdienst bis heute leider ohne Erfolg seit mehrere Jahren

    Antworten
  2. Liebe Bettina,
    Aufstehen lernt man durch hinfallen. Das habe ich vor längerer Zeit mal gelesen. Das wurde zu meinem Lebensmotto. Hinfallen, Analyse und wieder aufstehen. Mir helfen nicht nur die großen Schreiber sondern auch das stöbern in deinem Blog. Vielen Dank dafür.

    Antworten
    • Lieber Hans,
      das ist auch eine sehr schöne Formulierung, die innerlich stark macht. Wundervoll! Vielen Dank fürs Teilen und für dein Feedback. Ich freue mich sehr darüber.
      Viele Grüße
      Bettina

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