Wieder in Kontakt kommen – Ein Retreat für Körper, Geist und Seele

8. Juli 2018

Die Natur ist ein wunderbarer Helfer, um die innere Balance zu finden. Genau das durfte ich auf dem 4-tägigen Retreat „Wieder in Kontakt kommen“ von Merle Zirk, ehemalige Krebspatientin und vegane Ernährungsberaterin, erfahren.

Ich sitze auf der Terrasse des Bio Hotels Grafenast in 1330 Metern Höhe. Während die Sonne meine Haut streichelt und das Glockengeläut der Kühe aus der Entfernung zu mir dringt, lasse ich die letzten vier Tage Revue passieren. Es ist gut, dass ich noch ein paar Tage an das Retreat drangehängt habe. Ich brauche sie, um zur Ruhe zu kommen. Das Seminar hat etwas in mir in Aufruhr gebracht, was sich jetzt wieder setzen darf, damit ich mit mehr Klarheit und Kraft die nächsten Schritte in meinem Leben angehen kann.

Wieder in Kontakt kommen. Der Name dieses Retreats ist Programm. Es hat mich näher zu mir selbst geführt, vielleicht sogar mehr, als mir lieb war. In wundervoller Umgebung – den Bergen Österreichs – durften wir Teilnehmer uns selbst begegnen und durch Merle und die Körpertherapeutin und Heilpraktikerin für Psychotherapie Eva-Maria Stegmüller erfahren und erahnen, was Gesundheit und Heilung bedeuten kann.

(Wieder) in Kontakt kommen

Der erste Tag begann mit einer Kennenlernrunde und der erste Einheit Körpertherapie. Das war Neuland für mich. Ich hatte so etwas wie Yoga und Entspannungsübungen erwartet. Doch es ging tiefer. Es ging um Achtsamkeit und Mitgefühl dem Körper gegenüber. Um das Wahrnehmen und Erspüren von dem, was in dir ist und dem Ausdruck dessen nach außen, sodass du – wieder in Kontakt – mit dir und dem, was in dir ist, kommen kannst. Und schon da kamen bei einigen Teilnehmern erste intensive Gefühle auf. Trauer, Schmerz, aber auch Freude oder Losgelöstheit. Jeder hat etwas anderes am und im eigenen Körper erfahren und erlebt.

Nach einer erholsamen Pause, die wir in der Natur oder mit dem Nutzen vom Wellness-Angebot des Hotels verbracht haben, konnten wir uns bei einem gemeinsamen (veganen) Abendessen – selbstgemachte Pizza im Steinofen – näher kennenlernen und den Tag voller neuer Eindrücke und Erlebnisse ausklingen lassen.

Körper, Geist und Seele in Einklang bringen

Die nächsten drei Tage verliefen vom Ablauf ähnlich. Wir starteten um 8.30 Uhr mit einem heißen Zitronenwasser, einem Gemüsesaft und einem Smoothie in den Tag. Diese Getränke durften wir zusammen mit Merle in der Küche zubereiten. Ganz frisch und jedes Mal anders. Immer gespannt auf das, was wir in Kürze schmecken durften. Während dem Zubereiten konnten wir Einblick in Merles Leben bekommen und von ihren Erfahrungen und ihrem Wissen über grüne Säfte, Smoothies und einem gesunden Start in den Tag lernen.

Im Anschluss gab es immer eine Einheit Körpertherapie, die Eva-Maria jedes Mal unterschiedlich gestaltet hat. Immer auch in Rücksichtnahme auf uns Teilnehmer – Was wir für Themen mitbrachten und möglicherweise für Anregungen hatten. Eva-Maria hat eine sehr offene, einfühlsame und ruhige Art. Sie hat dadurch einen geschützten Raum geschaffen, indem es uns allen gelang, Vertrauen zu finden und uns zu öffnen. Jeder so weit, wie er wollte und konnte. Wertfrei, mitfühlend und liebevoll wurde jeder Mensch und jedes Thema empfangen. Ich bin der Körpertherapie mit Offenheit und Neugier begegnet. Ich habe mich auf diese Erfahrung eingelassen, weil ich das Geschenk wahrnehmen wollte, das mir diese Therapieform möglicherweise schenken kann. Und ich denke, ich kann im Namen aller Teilnehmer sprechen, dass uns die Körpertherapie etwas gebracht hat. Den einen vielleicht mehr, den anderen vielleicht weniger. Dennoch hat sie uns alle auf irgendeine Art inspiriert. Erkenntnisse geschenkt. Näher zu uns selbst geführt. Mich hat sie ganz besonders bewegt.

Am späten Vormittag gab es täglich einen veganen Brunch am Frühstücksbuffett. Die lange Zeit ohne Essen hat die Idee, dass wir das intermittierende Fasten kennenlernen, das Merle selbst in ihrem Leben praktiziert. Intermittierendes Fasten gibt es in unterschiedlichen Formen. Wir haben die Form kennengelernt, dem Körper täglich 14-18 Stunden keine feste Nahrung zuzuführen. Dem Körper wird dadurch ermöglicht, seine inneren Selbstheilungskräfte zu aktivieren. (Nähere Infos dazu findest du hier.) Neben der umfangreichen Buffetauswahl gab es auch Überraschungen am Frühstückstisch. Vegane Köstlichkeiten, die Merle uns nicht vorenthalten wollte. Diese Highlights wurden extra für uns zubereitet und waren für alle ein leckeres Erlebnis.

Bis zum Abendessen gab es an den folgenden zwei Tagen neben freier Zeit und einem Mittagssnack eine intensive Einheit Körpertherapie sowie eine gemeinsame Wanderung als Angebot.

In der Therapiesession haben wir zum ersten Mal in der Gruppe ein Thema bearbeitet. Obwohl ein individuelles Thema als Grundlage gedient hat, konnten wir spannenderweise alle etwas davon auf unser eigenes Leben übertragen und an Erkenntnissen mitnehmen. Bewegend, tief und nachhaltig habe ich diese Einheit in Erinnerung.

Bewegung ist für Merle ein wichtiger Baustein für ganzheitliche Gesundheit. Die gemeinsame Wanderung war eine reizvolle Anregung zur Bewegung und ermöglichte zeitgleich auch hier, wieder in Kontakt zu kommen. „Der Weg der Sinne“, den wir gewandert sind, ist eine wundervolle Einladung zum Innehalten und Wahrnehmen. „6220 Schritte für die Seele“, heißt es auf der Beschreibung. In der vielfältigen und wunderschönen Natur haben wir so viele Dinge entdeckt, die uns Freude gemacht und das Kind in uns geweckt haben. Neben persönlichen Gesprächen waren natürlich Essen und Gesundheit auch immer wieder Thema. Und die Zeit draußen ermöglichte auch das, was in der Therapie vielleicht zum Vorschein kam, liebevoll anzunehmen und anzuschauen.

Bei den gemeinsamen (veganen) Abendessen in Form von Vier-Gänge-Menüs konnten wir erneut das Erlebnis von pflanzlicher Ernährung erfahren. Es gab Gerichte, die auch die Mischköstler am Tisch sehr begeistert haben. Besonders schön waren die Abende, die wir auf der Hotelterrasse ausklingen lassen konnten. Während sich die Sonne hinter den Bergen verzog und die Natur in goldenes Licht tauchte, gab es anregende Gespräche. Ein Vortrag über vegane Ernährung und gesunde Lebensweise hat am Samstag den Abend abgeschlossen. Wobei Vortrag das falsche Wort ist. Es war ein gemütliches Beisammensein, bei dem uns Merle mit den wichtigsten Infos und ihren eigenen Erfahrungen zum Thema Gesundheit und vegane Ernährung näherbrachte. Solche Ernährungseinheiten sind während dem Retreat immer wieder eingeflossen. Sie haben alles Wissenswerte über Ernährung und Gesundheit für mich so viel nahbarer und verständlicher gemacht. Sie haben bei mir viel nachhaltiger gewirkt, als ein Buch es je hätte bewirken können.

Der letzte Seminartag ging nach dem Brunch zu Ende. Mit auf den (Heim)Weg bekamen wir Merles Buch „Retreat yourself“ inklusiver persönlicher Widmung.

Mein Fazit

Auch wenn die Tage gefüllt waren, war doch auch genug Zeit, um mit sich selbst zu sein und auch so wieder in Kontakt mit sich zu kommen. Inmitten der wundervollen Natur – den Bergen, dem entfernten Kuhglocken-Geläut, dem Vogelgezwitscher, der Blumenvielfalt, den Schmetterlingen und dem Rauschen des Windes, konnte man einfach sein. Sein lassen. Werden. Heilung erahnen. Gesundheit erfahren. Ich habe es geliebt, abends auf einer Bank zu sitzen und diese wundervolle Natur und Luft einfach auf mich wirken zu lassen.

Was mir besonders gut gefallen hat war, dass alles Angebote waren. Wir durften alles und mussten nichts. Wir wurden nicht bewertet oder belehrt, sondern auf ganz liebevolle und vielfältige Weise inspiriert. Merle gibt nicht vor, was „richtig“. Ganz im Gegenteil. Sie lädt dazu ein, sein eigenes „Richtig“ zu finden. Diese Herangehensweise hat die Bereitschaft und Freude, etwas Neues auszuprobieren, gesteigert. Ebenso hat sie den Mut gesteigert, an sich zu denken und für sich gut zu sorgen.

Diese vier Tage ermöglichen einen kleinen und doch sehr umfangreichen Einblick, was es bedeuten kann, ganzheitlich gesund zu leben – in Einklang mit Körper, Geist und Seele. Genauso lassen sie erahnen, was alles möglich wäre, wenn jeder für sich mehr zu Bewusstsein kommt – in der Lebensweise, der Ernährung und mit sich selbst. Ich gehe mit vielen inspirierenden Gedanken für neue Lebensgewohnheiten nach Hause, die ich nach und nach umsetzen werde. Mein Start in den Tag wird zum Beispiel ab sofort mit einem ayurvedischen Zungenschaber, Ölziehen und einem heißen Zitronenwasser beginnen 😉 . Genauso gehe ich mit tiefgreifenden, ja auch schmerzhaften Erkenntnissen nach Hause, die meinen weiteren Weg bestimmen werden.

Merle ist ein wunderbarer und lebenslustiger Mensch. Sie hat mich durch ihre Geschichte, ihren Weg und ihr jetziges Ich sehr inspiriert und bereichert. Voller Dankbarkeit blicke ich auf eine intensive Zeit in liebevoller Atmosphäre, die mir ermöglicht hat, näher zu mir selbst zu finden und Körper und Geist ein Stück weit Heilung und Gesundheit zu ermöglichen. Kein Seminar hat bei mir je so nachhaltig Veränderungen herbeigeführt wie dieses. Im Innen wie im Außen. Im Außen als Folge vom inneren Wandel – Von der Tatsache, mehr zu Bewusstsein gekommen zu sein.

Von Herzen Danke dafür!

PS: Ich weiß es ja nicht, aber vielleicht ist es auch bei dir an der Zeit, auf irgendeine Art wieder in Kontakt zu kommen. Mit dir. Mit deinem Körper. Mit deiner Seele. Mit Heilung und Gesundheit.

Alles Liebe für dich

Impressionen vom Retreat:

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