Innehalten – ein Aufruf zur Entschleunigung

14. Oktober 2016

Die heutige Zeit wird immer schnelllebiger. Sie ist geprägt von Leistungsdruck und Erwartungshaltungen, von Erfolg, Macht und Luxus.

Wir müssen immer toller und schöner werden, immer besser funktionieren. Immer mehr leisten, um mehr zu bringen und mehr zu besitzen – an Geld, Luxus, Macht oder Schönheit.

Und um letztendlich weniger zu haben – an Zeit, an Leben, an Freude.

Das Angebot an Freizeitmöglichkeiten ist so groß, dass wir in unserer wenigen Freizeit gar nicht all das nutzen können, was wir gerne würden und was scheinbar Spaß, Gesundheit und Wohlbefinden verspricht.

Was Trend ist.

Trotzdem versuchen wir es.

Mit der Folge, dass unsere freie Zeit oft gänzlich verplant ist und der Versuch, etwas für uns zu tun, mehr in Stress endet, als dass er uns Erholung schenkt.

Wir werden an jeder Straßenecke vollgepumpt mit Werbung – mit Essen, Materiellem und Luxus.

Uns wird vorgegaukelt, dass wir all das brauchen, um gesund und glücklich zu sein.

Dabei bleiben wir – uns, worum es doch scheinbar geht – auf der Strecke.

Mit wir meine ich dich.

Uns fehlt die Möglichkeit, abzuschalten.

Geschäfte haben länger offen. Wir können rund um die Uhr im Internet einkaufen. Dank Handys sind wir immer erreichbar. Immer auf Standby und sofort zur Stelle, wenn jemand was will und wenn niemand was will, müssen wir nachsehen, was wir verpasst haben – auf Facebook oder Instagram.

Unser Leben ist voll. Laut. Hektisch. Reizüberflutet.

Unser Geist unruhig.

Wir leben für das Wochenende. Für den Urlaub. Für die Rente.

Ohne zu wissen, ob wir die gewonnen geglaubte Zeit dann auch wirklich so nutzen können, wie wir uns das wünschen.

Das Leben hat manchmal andere Pläne für uns und macht uns einen Strich durch die Rechnung.

Und wo sind wir dann gewesen?

Wo haben wir dann gelebt?

Ich möchte dich daran erinnern, dir wieder mehr Zeit für dich zu nehmen. Zeit mit dir. Echte Zeit, ohne Freizeitaktivität oder Action.

Zeit zum Innehalten.

Um dir selbst zu begegnen. Um mit deinem wahren Ich in Verbindung zu treten. Um Kraft zu tanken, um Kraft zu haben.

Und um dich in diesen ruhigen Momenten immer wieder zu fragen, ob das Leben, das du führst, zu dir passt. Ob es das Richtige ist oder ob du mehr darauf achten solltest, in Harmonie mit dir zu leben und deinem Herzen zu folgen.

Um wieder zu hören und zu spüren, was du brauchst – nicht, was die Welt dir sagt, dass du brauchst.

Ich finde diese Verbindung durch Meditation. Oder einen achtsamen Spaziergang in der Natur.

Fern von Lärm und Hektik.

Geerdet und in mir angekommen.

Offen für das Leben.

Offen für mich.

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