Mein inneres Kind – Auswirkungen vom Seminar „Masterclass of Personality“

2. Mai 2017

Ich war vergangene Woche auf dem Seminar Masterclass of Personality von Tobias Beck. In diesem Seminar ging es darum, dich und deine einzigartige Persönlichkeit zum Vorschein zu bringen (die oft verborgen und ungenutzt in uns liegt), weil sie dich dabei unterstützen kann, dir ein erfülltes und erfolgreiches Leben zu erschaffen.

Das Seminar war sehr bewegend für mich – es war emotional, außergewöhnlich, überraschend, energetisch, kraftvoll, positiv – und für mich auch traurig. Ich kam in Berührung mit meinem inneren Kind.

Das innere Kind

Das innere Kind bezeichnet symbolisch den Teil unserer Psyche, in dem Gefühle, Erinnerungen und Erfahrungen aus unserer Kindheit abgespeichert sind. Unsere Vergangenheit. Und mit ihr die intensiven Gefühle aus der Kindheit wie Neugierde, unbändige Freude, Kreativität aber auch Wut, Trauer und Schmerz, die wir durch prägende Erfahrungen aus unserer Kindheit in uns tragen.

Das innere Kind beeinflusst unser Leben – unsere Entscheidungen und unser Wohlbefinden. Es gibt Momente, die vergangene Erfahrungen und den damit verbundenen Schmerz wieder ins Bewusstsein holen – und die uns dazu bringen, bestimmte Verhaltensweisen an den Tag zu legen, um uns zu schützen. Genauso gibt es Momente, die uns die Unbeschwertheit und Freude aus unserer Kindheit in Erinnerung rufen. Bestimmte Orte, Spielzeuge oder Gerüche.

Wir können lernen, das innere Kind für unser Leben zum Positiven zu nutzen, wenn wir mit ihm Kontakt aufnehmen und in liebevollem Kontakt bleiben. Wir können dadurch lernen, das Beste aus uns herauszuholen.

Mehrfach hat das Seminar in mir etwas aufgebrochen und ans Licht gebracht, das in letzter Zeit immer häufiger zum Vorschein kam und mit dem ich versuche umzugehen. Es ist an der Zeit, mich diesem Thema zu stellen.

„Du bist Teil von dir und ich bin Teil von dir“ – Eine Übung mit Nachklang

„Es wird vielleicht die tiefste Begegnung, die du in diesem Seminar haben wirst“, war ein Warnhinweis von Tobi zu einer Übung, von der ich dir gerne erzählen möchte. Er hatte Recht – es war die tiefste Begegnung, die ich hatte. Die Übung mag verrückt – für manche echt bescheuert klingen, aber wer keine verrückten Dinge tut, bekommt auch keine verrückten Resultate, sagt Tobi – und auch damit liegt er richtig. Und wenn ich schon mal da bin auf dem Seminar, dann probiere ich natürlich auch alles aus 😉

Die Übung bestand darin, sich einem fremden Menschen aus dem Seminar (es waren 650 Teilnehmer) gegenüberzustellen und in die Augen zu sehen. Nicht zu sprechen, sich nur gegenüberzustellen und anzusehen. Das Licht wurde gedimmt und beruhigende Musik wurde gespielt. Dazu hat Tobi gesprochen. Wir sollen uns in die Augen blicken, immer tiefer in die Seele des anderen schauen. Wir werden zu Anfang lachen oder weglaufen mögen – das sind Schutzreflexe des Körpers – wenn wir sie aushalten, dann können wir beieinander ankommen. Und tatsächlich, nach anfänglichem Lachen legte sich das unangenehme Gefühl und ich ließ mich auf die Übung ein. Ich glaube, ich habe noch keinem Menschen so viele Minuten lang in die Augen gesehen.

„Du bist Teil von mir und ich bin Teil von dir“, waren Tobis Worte, mit denen wir immer tiefer in die Seele unseres Gegenübers blicken sollten. Wenn Gefühle aufkommen – Freude oder Trauer – dann sollten wir sie zulassen. Es ist die Maske, die wir im Alltag aufrecht halten und mit der wir uns schützen und die zu brechen beginnt. Ich wurde unglaublich traurig und meine Augen füllten sich mit Tränen. Tobi sagte uns, dass, wenn Gefühle zum Vorschein kommen, es das innere Kind in uns ist, das sich nach Kontakt sehnt. Loslassen, zulassen und einlassen. Uns aufgefangen fühlen in der Seele des anderen, war der Impuls von Tobi. Auch die Augen meines Gegenübers füllten sich mit Tränen. Nach einigen Sekunden beruhigte ich mich wiederum. Mir schien es, als fingen wir uns gegenseitig auf.

Meine Erkenntnis aus der Übung

Diese Erfahrung war unglaublich aufwühlend. Sie hat mir gezeigt, wie sehr ich mich – mein inneres Kind sich – verbinden möchte und dass es Angst vor Ablehnung hat. Die Erfahrung hat mir bewusst gemacht, dass ich mich mehr auf Menschen einlassen möchte. Mir war gar nicht so klar, dass ich das nicht tue. Ich habe schon immer dazu geneigt, Probleme mit mir selbst auszumachen. Wenn mich Dinge beschäftigen, ziehe ich mich – sowohl im Leben als auch innerlich – zurück. Meine Begründung für diese Art, mit Herausforderungen umzugehen, war bisher, dass ich der Meinung bin, dass mir sowieso niemand helfen kann, weil es mein Weg und meine persönliche Herausforderung ist, der ich mich stellen muss. Ebenso, dass ich niemanden belasten oder nerven möchte, indem ich von meinen Schwierigkeiten erzähle. Diese Begründung ist nur zum Teil richtig, denn ich glaube seit heute, dass ich auch Dinge für mich alleine regeln möchte, weil ich Angst habe, mich zu öffnen und verletzt oder abgelehnt zu werden.

Ich möchte mich mehr mit meinem inneren Kind verbinden, es verstehen, heilen und nutzen, um das, was an Potential in mir liegt zum Vorschein bringen zu können.

Welche Erfahrungen hast du mit deinem inneren Kind gemacht?

Weiterführende Links:

  • Wer mehr über Tobi und seine Seminare erfahren möchte findet auf seiner Webseite viele weitere Infos.

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