Was ich vom Wochenende mit Gott gelernt habe

1. Oktober 2017

Wie du dich vom Schmerz heilen und inneren Frieden finden kannst

Ich habe ein Wochenende mit Gott nicht verbracht, sondern gesehen. Es ist ein wunderschöner Film mit dem ganzen Titel: Die Hütte – Ein Wochenende mit Gott.

In diesem Film geht es um Mackenzie – einen Mann, dessen Tochter bei einem Campingausflug entführt und ermordet wurde. Vier Jahre nach diesem Ereignis erhält er einen mysteriösen Brief, der mit „Papa“ unterzeichnet ist und dessen Absender ihn in die Hütte einlädt, in der seine Tochter ermordet wurde.

Mackenzie macht sich heimlich auf den Weg zu dieser Hütte und rechnet damit, den Mörder seiner Tochter anzutreffen. Stattdessen trifft er auf drei Gestalten, die Gott, Jesus und der Heilige Geist verkörpern, jedoch dem äußeren Erscheinungsbild nach nicht danach aussehen. Mackkenzie erlebt ein Wochenende, das sein Leben von Grund auf verändert.

In diesem Film geht es um den Heilungs-Prozess von Mackenzie. Eine Reise in die Vergangenheit – durch den Schmerz, um ihn letzten Endes loslassen zu können.

Wie das gelingt?

Zwei wichtige Aspekte habe ich aus dem Film mitgenommen, die ich gerne mit dir teilen möchte:

Wie du dich von Wut und Schmerz heilen kannst

1. Nicht bewerten

Wie oft bewerten und verurteilen wir Menschen, weil sie etwas getan haben, was wir aus moralischer oder ethischer Sicht nicht nachvollziehen und vertreten können? Wir urteilen über sie – und manchmal ziemlich hart – obwohl wir nicht wissen, was sie zu ihrer Handlung gebracht hat.

Ich frage dich: Hast du schon mal etwas aus Schmerz und Angst getan, aus Hilflosigkeit und Verzweiflung, was du im Nachhinein bereut hast? Was du vielleicht jetzt noch bereust?

Ich frage dich: Hast du schon mal andere Menschen verletzt – mit Worten, mit Handlungen oder Taten, weil du selbst verletzt warst?

Ich frage dich: Hast du schon mal Menschen für etwas verurteilt, was du auf gewisse Art selbst schon getan hast?

Ich schon.

Und es hat mir nichts gebracht. Dieses Verhalten hat nur dazu beigetragen, dass ich meinen eigenen Schmerz aufrechterhalte.

Deswegen:

  • Lass los von Verurteilung, weil du nicht die ganze Geschichte kennst. Die Hintergründe, die Menschen zu ihren Handlungen bewegen.
  • Lass los von Verurteilungen, weil du dich sonst vielleicht selbst verurteilen müsstest.
  • Lass los von Verurteilungen, weil du dadurch der Angst und dem Schmerz in dir Raum gibst. Nur Angst kann verurteilen. Liebe kann das nicht.

Schon vor einer Weile ist mir aufgefallen, dass sich mein Blickwinkel hinsichtlich Bewertungen geändert hat. Dass ich wertfrei werde. (Meditation ist ein Grund für diese Entwicklung). In den Nachrichten kam die Meldung, dass ein Jugendlicher ein Mädchen ermordet hat und nun auf der Flucht ist.

Mein erster Gedanke war nicht der, den wohl die meisten Menschen zuerst gedacht haben: „Oh je, die armen Eltern des Mädchens! Wie müssen sie sich fühlen?“, sondern mein erster Gedanke war: „Oh je, der arme Junge. Wie muss er sich er sich jetzt nach dieser Tat fühlen? Allein und auf der Flucht? Wie viel Angst und Schmerz muss in ihm sein, um so etwas Grausames tun zu können?“

Diese Gedanken haben mich selbst überrascht. Ich habe den Jungen nicht verurteilt, sondern mit Mitgefühl auf ihn geschaut. In Liebe. Und was ist dadurch passiert? Im Gegensatz zu vielen anderen ist bei mir weder Wut noch Ärger entstanden.

Ich weiß nicht, warum der Junge gemordet hat, aber ich bin mir sicher, dass er seine Gründe hatte. Ganz egal, ob ich diese verstehe oder nicht. Etwas in ihm hat ihn zu dieser Tat bewegt.

Ich verurteile ihn nicht.

Ich zeige Mitgefühl.

Das heißt nicht, dass ich entschuldige, was er getan hat. Keineswegs! Es ist furchtbar, was er getan hat und er muss die Konsequenzen dafür tragen! Aber wenn ich ihn bewerte und verurteile, lasse ich Ärger in mir entstehen. Wut und vielleicht sogar Hass, der meine Seele zerfrisst. Und genau dann zerstöre ich mein eigenes Leben, weil ich Angst und Schmerz in mir lebendig halte. Jene Gefühle, die letztendlich auch den Mörder zu seiner Tat getrieben haben.

In dem Film „Die Hütte – Ein Wochenende mit Gott“ ist Mackenzie der Weisheit begegnet und durfte durch sie lernen, von Bewertungen und Verurteilungen loszulassen. Letztendlich von der Verurteilung, die er dem Mörder seiner Tochter entgegengebracht hat. Das gelang nicht zuletzt durch Mitgefühl.

Dies war der erste Schritt, um sich von seinem Schmerz und der Wut zu lösen, die ihn seit Jahren quälten. Der nächste Schritt war noch viel schwieriger, denn nun sollte er vergeben.

2. Vergeben

Vergebung schenkt Freiheit. Vergebung macht leicht. Sie ermöglicht dir das Loslassen vom Schmerz. Und genau das durfte Mackenzie jetzt tun. „Papa“, brachte ihn an einen Ort, an dem er dem Mörder seiner Tochter vergeben sollte.

Wie viele Menschen fragte sich auch Mackkanzie, wie es ihm gelingen soll, zu vergeben bei dem, was der Mörder seiner Tochter angetan hat. Der Rat von Gott war: „Sag es einfach laut: Ich vergebe dir“. „Das kann 1.000 Mal sein, bevor es leichter wird.“

Diese Szene hat mich an Affirmationen erinnert, die ihre Wirkung nur bei ständiger Wiederholung zeigen. Und Vergebung ist auf diese Weise möglich. „Ich vergebe dir“ oder „Ich vergebe (Name der Person).“ Immer wieder laut aussprechen. Höre nicht auf, dir diesen Gedanken in dein Unterbewusstsein „einzureden“, damit er sich dort langsam einnisten und entfalten kann.

Höre nicht auf, bis es leichter wird.

Ein berührender Film mit Nachklang

Die Hütte – Ein Wochenende mit Gott ist ein Film, der mich sehr berührt hat. Er hat mich zu Tränen gerührt und mir wertvolle Erkenntnisse geschenkt. Er hat mir gezeigt, dass wertfrei zu sein, Mitgefühl zu haben und zu vergeben der Schlüssel für den inneren Frieden sind. Es sind Lebensweisen, die ich weiter üben und verinnerlichen möchte.

Weil ich mir der Frieden in meiner Seele wert bin.

Ich kann den Film jedem empfehlen,

  • der, sich auch schon mal die Frage gestellt hat, wie Gott jene Menschen lieben kann, die so viel Leid und Unrecht tun.
  • der bereit ist, sich auf einen neuen Blickwinkel einzulassen.
  • der an Wunder und an die Liebe glaubt.
  • der an eine höhere Macht glaubt, unter der wir alle stehen.
  • der vielleicht selbst Wut und Groll in sich trägt und von seinem Schmerz loslassen möchte.

Was ist für dich der Schlüssel zu innerem Frieden? Wie hat dir der Film gefallen?


Weiterführende Links:

Schreibe einen Kommentar