8 wertvolle Hinweise, um deinen Ärger loszulassen

22. Oktober 2017

Ärger führt immer dazu, dass das eigene Gefühlsleben aus dem Gleichgewicht gerät. Einen Moment Ärger kann den gesamten Tag ruinieren, wenn es uns nicht gelingt, den Ärger loszulassen – wertvolle Zeit, die auf nicht sinnvolle Art verbracht ist. Das muss nicht sein.

Sich nicht mehr zu ärgern ist zwar nicht einfach, aber möglich (wobei das die ganz Hohe Schule ist). Ich möchte dir 8 Tipps geben, die dir dabei helfen können, deinen Ärger loszulassen.

8 Hinweise, mit denen du dich von Ärger befreist

1. Befindest du dich in deinen Angelegenheiten?

Es gibt laut Byron Katie (The Work) drei Angelegenheiten:

  1. Deine Angelegenheiten
  2. Die Angelegenheiten eines anderen
  3. Gottes Angelegenheiten

Die Verantwortung besitzt du allein für deine Angelegenheiten, weil alles andere außerhalb von deinem Einflussbereich liegt.

Wenn du dich nun über etwas ärgerst, dann frage dich, in wessen Angelegenheiten du dich befindest.

  • Du ärgerst dich über das Wetter?
    Dann befindest du dich in Gottes Angelegenheiten.
  • Du ärgerst dich über das Verhalten deines Kollegen?
    Dann befindest du dich ich den Angelegenheiten von anderen.
  • Du ärgerst dich über deine Unordnung?
    Dann befindest du dich in deinen Angelegenheiten.

Daher prüfe bei einem Ärgernis: Betrifft das, worüber ich mich ärgere, meine Angelegenheiten?
Wenn nein, dann lass den Ärger los. Nimm an, was ist. Erlaube jedem zu sein, wie er ist.
Wenn ja, dann ändere, was du ändern kannst. Auch dann darfst du den Ärger loslassen.

2. Keiner kann dich ärgern

Kein Mensch kann dich ärgern, ohne dass du dich ärgern lässt. Das heißt: Jeder Ärger wird durch dich selbst verursacht indem du dir erlaubst, dich über etwas aufzuregen. Das kann passieren, weil du eine Wunde in dir trägst und dein Gegenüber diese Wunde mit seinen Worten oder seinem Verhalten berührt. Das schmerzt und diesen Schmerz projizierst du auf ihn. Aber er ist nicht schuld an deinem Ärger. Er ist der Auslöser, nicht die Ursache.

Mache dir bewusst, dass dich keiner ärgern kann, wenn du ihm nicht die Erlaubnis dazu gibst.
Auch wenn er noch so viel versucht, um Ärger in dir zu wecken: Wenn du den Ärger nicht annimmst, erreicht er dich nicht.

3. Habe keine Erwartungen

Eine Erwartung ist eine Anforderung, die du an etwas oder jemanden stellst. Wird die Erwartungen erfüllt, bist du zufrieden. Wird sie nicht erfüllt, bist du enttäuscht.

Erwartungen sorgen oft für Enttäuschungen, weil du dich durch sie in den Angelegenheiten von anderen oder in Gottes Angelegenheiten befindest und damit in Angelegenheiten, die nicht in deinem Verantwortungs- und somit Einflussbereich liegen. Das heißt, du bist machtlos. In der Opferhaltung, weil du deine Zufriedenheit von etwas abhängig machst, was du nicht steuern kannst.

Daher lass los von Erwartungen.

Keine Erwartung heißt keine Enttäuschung und somit kein Ärger.

4. Erlaube jedem so zu sein, wie er ist

Es ist völlig unnötig, sich über jemand anderen zu ärgern, weil du andere nicht ändern kannst. Du kannst nur dich selbst ändern.

Daher lerne, Menschen sein zu lassen, wie sie sind. Sie mögen nicht deine Art und Weise vertreten und das kannst du auch zu verstehen geben. Aber ob der andere das genauso sieht ist nicht dein Thema und nicht in deiner Macht. Wichtig ist ausschließlich, das DU vertrittst, was du in der Welt sehen möchtest. Lebe authentisch. Wenn du das tust, kannst du mit dir zufrieden sein und allen Ärger loslassen. Was ein anderer tut und lässt, das ist seine Entscheidung.

Du kannst andere durch dich inspirieren, aber wisse darum, dass jeder auf seiner eignen Reise ist. Jeder auf seinem individuellen Weg. So wie du deinen Weg gehen möchtest, möchten andere ihren Weg gehen. Und wofür du jetzt  bereit und offen bist, ist ein anderer vielleicht erst zu einem späteren Zeitpunkt im Leben – oder umgekehrt.

Es mag nicht jeder dein Freund sein aber jeder kann dein Lehrer sein.

5. Erlaube dem Leben so zu sein, wie es ist

Alles, was dich im Außen ärgert und dir missfällt, kannst du als wertvolle Rückmeldung ansehen. Wenn du dich zum Beispiel ärgerst, weil etwas nicht nach Plan läuft, kannst du dadurch erkennen, dass du nicht sehr flexibel bist, dir Sicherheit und Kontrolle sehr wichtig sind und dich mehr in Gelassenheit üben.

Das Leben bereitet dich durch solche Rückmeldungen auf das Leben selbst vor. Denn wenn etwas nicht planbar ist, dann das Leben! Unverhofft kommt oft. Daher lerne frühzeitig, das, was ist, anzunehmen und mit dem, was ist, bestmöglich umzugehen. Lerne, flexibel zu sein.

Das Leben meint es nicht böse mit dir, wenn es dir Ereignisse oder Umstände schickt, die dir widerstreben. Es möchte dir etwas sagen, zeigt dir, wo du noch etwas lernen oder verbessern kannst. Wo etwas nötig ist, zu tun. Wo die Harmonie noch nicht stimmt.

Wenn du die Lebensumstände und Ereignisse als Botschaften siehst, als Spiegel für dich selbst, kann dadurch statt Ärger oft Erkenntnis entstehen, die du für dich sinnvoll nutzen kannst.

6. Die Lektion lernen

Dich über etwas in der Vergangenheit zu ärgern (Misserfolge, begangene „Fehler“, unerwünschtes Verhalten) ist völlig unnötig, denn was geschehen ist, kann nicht mehr rückgängig gemacht werden. Das Einzige, was dir dieser Misserfolg schenken kann, ist eine Erkenntnis. Jeder Misserfolg ist eine Chance zum Wachstum. Jeder Misserfolg hält eine Lektion versteckt, die du lernen kannst, wenn du bereit dafür bist. Finde diese Lektion und sei dankbar für das, was passiert ist. Denn nur durch diesen vermeintlichen Fehler konntest du etwas lernen. Vielleicht hast du diesen Fehler gerade deshalb machen müssen – um zu erkennen, was du in Zukunft anders machen möchtest.

Das gleiche gilt mit Umwegen. Wir benötigen manchmal Umwege, um überhaupt herauszufinden, wohin wir gehen möchten. Diese Umwege sind keine Fehler. Sie sind nötig für unser Wachstum und unseren Weg.

Daher frage dich: Was ärgert dich aus der Vergangenheit? Was lernst du daraus? Nimm die Lektion für die Zukunft mit und lass den Ärger los. Dann hast du den Hinweis des Lebens verstanden.

7. Verantwortung für deine Angelegenheiten übernehmen

Wenn du dich über etwas ärgerst, was in deinem Einflussbereich liegt, dann tu etwas! Darin liegt deine Verantwortung und deine Möglichkeit, ja ich möchte sogar sagen deine Pflicht. Aus diesem Grund hast du einen freien Willen bekommen: um handlungsfähig zu sein und dein Leben so gestalten zu können, wie du es möchtest.

Raus aus der Opferhaltung und rein in die Selbstbestimmung.

Mache dir bewusst: Wenn etwas in deinem Einflussbereich liegt, worüber du dich ärgerst, liegt es in deiner Verantwortung, etwas dagegen zu tun.

Ein Beispiel. Du ärgerst dich über die Luftverschmutzung. Du kannst die Gesellschaft nicht ändern, aber du kannst etwas zur Verbesserung beitragen, indem DU die Luftverschmutzung nicht unterstützt. Fahrrad statt Auto fährst. Regionale Produkte statt eingeflogene Produkte einkaufst.

Trage deinen Teil bei und dann lass den Ärger los, denn mehr als dein Handeln und Tun so auszurichten, wie du es für richtig hältst, kannst du nicht tun.

8. Es gibt keine allgemeingültige Realität

Jeder sieht die Welt durch einen Filter – seinen eigenen Bewertungsfilter. Diesem Wahrnehmungsfilter liegen unter anderem Erfahrungen, Vorstellungen, Meinungen, Werte und Überzeugungen zu Grunde. Daraus entsteht eine individuelle Realität, die nichts mit deiner zu tun haben muss.

Vielleicht hast du andere Vorstellung vom Leben und den Menschen. Vielleicht vertrittst du andere Werte und hast andere Überzeugungen. Vielleicht hast du andere Erfahrungen gemacht. Sehr wahrscheinlich siehst du eine andere Realität, weil du einen anderen Wahrnehmungsfilter hast.

Erinnere dich immer wieder daran, dass jeder seine eigene Realität sieht. Das, was er in sich trägt, sieht er in der Welt. Ärgere dich nicht über Aussagen von anderen. Das ist seine Realität und das ist okay. Eine Aussage über dich zum Beispiel ist eine Meinung eines anderen. Mehr nicht. Sie muss nicht für dich stimmen. Wenn du möchtest, prüfe sie. Vielleicht kannst du etwas über dich lernen.  Aber wisse darum, dass es die Realität eines anderen ist – ein Bild, das aufgrund verschiedener Faktoren in ihm entstanden ist und er in sich trägt. Dadurch erlaubst auch jedem zu sein, wie er ist und schaffst dadurch Frieden in dir und zwischen euch.

Wie gelingt es dir, dich von Ärger zu befreien? Hast du noch weitere Tipps?

4 Gedanken zu „8 wertvolle Hinweise, um deinen Ärger loszulassen“

  1. Liebe Bettina!
    Boah, in Deinem Artikel steckt so wahnsinnig viel drin, so dass ich diese ganzen Aspekte erst einmal verarbeiten musste… Du triffst den Nagel wieder völlig auf den Kopf!!! Ich bin total fasziniert von deinem Wissen und wie du das so genial rüberbringst!!!! Es ist für mich persönlich eine wahre Freude, deine Artikel zu lesen 🙂 🙂
    Das, was ich Positves durch dich erfahren habe, kann ich bei bestem Willen nicht mehr in Worte fassen!!!!! Ich danke dir von ganzem Herzen, dass es einen Engel- wie dich- gibt!!
    Anja 🙂

    Antworten
    • Liebe Anja,
      ganz herzlichen Dank für diese lieben Worte! 🙂 Du erfreust mein Herz mit deinen Kommentaren ebenso, denn für mich ist es das größte Geschenk, wenn ich Menschen mit meinen Texten berühre und sie zu einer Veränderung – einer inneren Transformation – in ein positives Leben bewegen kann.
      Danke dir, denn du bist auch ein Engel für mich 🙂
      Liebe Grüße
      Bettina

  2. Liebe Bettina,
    ich kann Anja nur zustimmen – wieder ein sehr treffender und gelungener Artikel! Ich finde deinen Schreibstil so angenehm und wirklich toll, wie du dein Wissen kompakt ausdrückst.
    Dank dir und liebe Grüße
    Alexandra

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