Eigenverantwortung – warum jeder für sich selbst sorgen muss

8. März 2016

Heute geht es um ein schwieriges Thema: zu akzeptieren, dass wir anderen Menschen nicht immer helfen und dafür sorgen können, dass es den uns nahestehenden Menschen gut geht.

Denn wir neigen dazu, uns für unsere (liebsten) Mitmenschen verantwortlich zu fühlen, vor allem, wenn es ihnen schlecht geht oder sie unglücklich sind.

Das Glück derer liegt jedoch nicht in deiner Verantwortung, sondern in ihrer eignen. In der Eigenverantwortung, die ein jeder Mensch ab einem gewissen Alter und Reifegrad selbst tragen muss.

Wer seine Eigenverantwortung nicht übernimmt, wird irgendwann leiden – beziehungsweise in leidenden Situationen steckenbleiben, weil er nicht daran glaubt, etwas an seiner Situation verändern zu können.

Eigenverantwortung: was sie bedeutet

Eigenverantwortung zu tragen bedeutet, die Verantwortung für das eigene Wohlbefinden zu übernehmen.

Nur wer Eigenverantwortung übernimmt, kann ein selbstbestimmtes und zufriedenes Leben führen.

Warum sich manche Menschen der Eigenverantwortung entziehen

Wer Eigenverantwortung trägt, dem muss bewusst sein, dass er aktiv dafür sorgen muss, dass es ihm gut geht und die eigenen Wünsche und Bedürfnisse beachtet werden. Der muss einen sorgsamen Umgang mit sich pflegen und muss teilweise Energie, Mut und mentale Stärke aufbringen, um die eigenen Bedürfnisse zu erfüllen. Ihm muss ebenfalls bewusst sein, dass das nicht immer möglich ist und er auch dafür einstehen muss und die Verantwortung trägt.

Nun gibt es viele Menschen, die aus Angst vor diesen Herausforderungen die Verantwortung für das eigene Wohlergehen auf andere Menschen oder das Schicksal abschieben. Es ist ein einfacher Zug, denn wenn man nicht zuständig ist, muss man sich auch nicht bemühen.

Diese Menschen stecken oft in leidenden Situationen fest. Sie wünschen sich Veränderung, die andere für sie herbeiführen sollen oder harren in Situationen aus, in der Hoffnung, dass sich die Zeiten irgendwann ändern und besser werden.

Über eine kurze Zeit kann das gut gehen.

Jeder kennt Zeiten, in denen es stressig ist und einem die Arbeit über den Kopf wächst. Aber auf Dauer kann eine solche Lebensweise krank machen. Sie erschöpft Körper und Geist und nicht selten sind diese Menschen so ausgelaugt, dass sie in ruhigeren Phasen kaum mehr dazu fähig sind, sich um sich und ihre Wünsche zu kümmern, sondern nur damit beschäftigt sind, wieder auf die Beine zu kommen.

Sie leben nur noch, um zu funktionieren.

Warum du die Verantwortung für andere übernehmen möchtest und warum das nicht möglich ist

Wenn ein Menschen, den du liebst, in einer solchen Situation ist: leidet, aber nichts dagegen unternimmt, wirst du oft Schuldgefühle und ein schlechtes Gewissen ihm gegenüber bekommen, weil sich dein Glück irgendwie unverdient anfühlt.

Dir geht es schlecht, weil es ihm schlecht geht und dir ist wichtig, dass auch er glücklich ist.

So möchtest du möchtest die Verantwortung für ihn übernehmen, weil er sie selbst nicht übernimmt und aktiv dafür sorgen, dass es ihm wieder gut geht, weil er selbst nicht dafür sorgt:

  • Du möchtest helfen / unterstützen
  • Du möchtest Last abnehmen
  • Du möchtest seine Situation ändern
  • Du möchtest seine Einstellung zur Situation ändern

Es gibt Menschen, die deine Hilfe dankbar annehmen und sie als Unterstützung auf dem Weg in eine bessere Situation ansehen und nutzen. Sie erkennen durch dich, dass sie Eigenverantwortung tragen und selbst aktiv werden müssen, damit es ihnen wieder gut geht.

Es gibt aber auch Menschen, die deine Hilfe annehmen, solange du sie anbietest oder die Hilfe ablehnen. Diese Menschen möchten keine Eigenverantwortung übernehmen und harren weiter in ihrer Situation aus.

Der Umgang mit diesen Menschen ist schwer, denn du bemühst dich, möchtest helfen und unterstützen, aber nichts Grundlegendes geschieht, was eine langfristige Besserung der Situation herbeiführen würde.

In diesem Fall erkennst du, dass du nicht dazu fähig bist, das Leben anderer in Ordnung zu bringen. Dass du nicht dazu fähig bist, andere Menschen zu ändern. Dass du nicht dazu fähig bist, die Verantwortung für andere zu übernehmen.

Warum du die Verantwortung für andere nicht übernehmen kannst – ein Vergleich

Um dir zu verdeutlichen, dass du die Verantwortung für andere nicht übernehmen kannst, habe ich dir ein bildhaftes Beispiel.

Stell dir vor, jemand ist in ein Schlammloch gefallen.

  1. Dass die Person hingefallen ist, ist nicht dein Verschulden. Du brauchst dich für ihren Sturz nicht verantwortlich zu fühlen, nur weil du neben ihr gelaufen bist.
  2. Du kannst der Person helfen, aufzustehen. Ihr deine Hand als Stütze reichen oder sie versuchen, aus dem Schlammloch zu ziehen.
  3. Was du nicht kannst ist: Für die Person ins Schlammloch gehen und für sie die Situation durchstehen. Die Person wäre immer noch im Schlammloch und du ebenfalls. Du würdest nur selbst darin versinken und untergehen und die Person neben dir ebenfalls.
  4. Du kannst auch nicht für die Person stehen. Wenn du deine Hand als Stütze reichst, muss sie die Muskeln anspannen, die Beine durchstrecken und sich durch eigene Anstrengung wieder in eine aufrechte Position bringen.
  5. Stell dir vor, du willst sie huckepack nehmen, damit sie wieder steht – wie lange kannst du das durchhalten? Irgendwann kommt der Punkt, da musst du sie absetzen. Und dann muss sie die Beine durchstrecken und aktiv stehen wollen.

Ist jemand hingefallen, kannst du ihm helfen aufzustehen, aber wer nicht stehen will, wer sich nicht anstrengt, um in eine aufrechte Position zu kommen, wird immer liegen bleiben, so sehr du auch ziehst und dich bemühst.

Die Person muss eigenverantwortlich für ihr Leben einstehen und sich selbst dazu entscheiden, aufzustehen und weiterzugehen.

Wie das Leben lehrt, Eigenverantwortung zu übernehmen

Auch wenn du dich mit deinen Erfahrungen einbringen möchtest und andere vor ihrem Unglück bewahren oder befreien möchtest, sind manche Lektionen nur durch die persönliche Erfahrung zu lernen. Manche Menschen müssen erst Fehler machen und in ihr Unglück stürzen, um zu erkennen, worauf es ankommt.

Gegen Krisen und Schicksalsschläge ist niemand gefeit. Was das Leben für uns bereithält können wir nicht beeinflussen, aber wir können beeinflussen, wie wir darauf reagieren.

Und das ist der Punkt, den ein jeder von uns lernen muss.

Nur wer Eigenverantwortung übernimmt, ist fähig, aus einer leidenden Situation herauszukommen.

Bei Menschen, die deine Hilfe ablehnen und weiter leiden möchten, musst du darauf vertrauen, dass das Leben ihnen diese Lektion lehrt oder sie alt genug sind, um zu wissen, wie sie leben möchten.

Jeder muss für sich selbst sorgen

Jeder hat sich selbst dahin gebracht, wo er heute ist. Auch die Menschen, die in einer unglücklichen Lage sind, wenn sie nichts dafür tun, um aus ihr heraus zu kommen.

Nur wer Eigenverantwortung trägt, kann sich aus belastenden Situationen befreien und dafür sorgen, dass es ihm wieder gut geht. Diese Aufgabe kannst du für andere leider nicht übernehmen, auch wenn du das gerne möchtest. Sei mitfühlend, helfend und unterstützend. Aber wisse darum, dass letztendlich jeder nur sich selbst helfen kann.

Trage auch du Eigenverantwortung für dich und lass das Leiden anderer nicht zu sehr dein Leben beeinflussen und dich unglücklich machen. Befreie dich von der Last, die das Gefühl „verantwortlich zu sein“ mit sich bringt.

Befreie dich von der Schuld und dem schlechten Gewissen.

Auch wenn du die Wege, die manche Menschen gehen oder die Entscheidung, die sie treffen, nicht immer nachvollziehen kannst. Auch wenn du glaubst, du wüsstest, was das Beste für diese Menschen ist. Lass los von diesen Vorstellungen und gestehe jedem zu, sich für das Leben zu entscheiden, das er führen möchte.

Wer Eigenverantwortung trägt, wird dafür sorgen, dass es ihm gut geht.

Ich wünsche dir viel Erfolg dabei.

Fühlst du dich oft für andere verantwortlich? Kannst du von diesem Gefühl nun etwas loslassen? Ich freue mich sehr über deine Meinung.


Weiterführende Links:

  • Warum Eigenverantwortung im Job wichtig ist, erfährst du auf Karrierebibel.de

13 Gedanken zu „Eigenverantwortung – warum jeder für sich selbst sorgen muss“

  1. Liebe Bettina,
    das ist in der Tat ein sehr heikles Thema, ich bin tatsächlich so jemand die sich um andere kümmert und bemüht und mein eigenes Leben dadurch vergesse. Und ja ch fühle mich oft für andere verantwortlich, möchte ihnen den schmerz nehmen und leide richtig mit. Deine Zeilen machen mir das sichtbar, ich werde das ändern, mich mehr um mein Leben und um mich kümmern.
    Danke für diesen tollen Beitrag, herzlichst Nele.

    Antworten
    • Liebe Nele,
      ich kann dich sehr gut verstehen, da es mir auch oft so geht. Ich leide mit anderen und möchte etwas tun, damit es ihnen wieder gut geht. Nur belastet man sich damit oft sehr, weil es einem einfach nicht möglich ist. In diesem Mitleid kann man sein eigenes Leben gar nicht mehr richtig wahrnehmen, schätzen und leben. Ich freue mich sehr, dass dich der Beitrag dazu anregt, dich mehr auf dich zu konzentrieren und loszulassen von dem Gefühl, verantwortlich sein zu müssen. Das ist nicht egoistisch von dir, du bist ja trotzdem da, wenn jemand deine Hilfe braucht. Es ist Eigenverantwortung, die du nun für dich übernimmst, damit es dir gut geht. Alles Liebe, Bettina.

  2. Oh ich habe mich gerade selbst wieder gefunden. Bin auch in einer Situation in der ich gern jemanden helfen möchte, der diese Hilfe aber gar nicht will bzw. von mir nicht annehmen kann. Ist für mich sehr schwer auszuhalten, aber es ist so wie du schreibst. Jeder ist für sich selbst verantwortlich und ich muss kein schlechtes Gewissen haben wenn ich „die Welt“ nicht retten kann ;). Danke für den Beitrag und liebe Grüße, Simona.

    Antworten
    • Hallo Simona,
      schön, dass du dich in diesem Beitrag wiedergefunden hast und etwas für dich mitnehmen kannst. Das hast du schön und treffend gesagt: „Ich muss kein schlechtes Gewissen haben, wenn ich „die Welt“ nicht retten kannst. Denn genau so ist es! 😉 Tu dein Bestmögliches und sorge für dich. 🙂 Alles Gute und liebe Grüße, Bettina

  3. Liebe Bettina,
    ich bin heute, durch meine Nichte, auf diese wunderbaren Seiten gestossen.
    Ich habe eine Tochter, 46 Jahre, sie wird im Mai 47 und wünscht sich nichts
    sehnlicher als ein Kind. Leider gerät sie immer an die falschen Männer und keine
    Beziehung hält. Ich weiss auch, dass sie diese Männer anzieht. Ich bin geschieden und sie hat bedingt durch die Scheidung schreckliche Verlustängste.
    Sie sagt immer, irgendwann bin ich ganz allein. Du hast mich, ich hab
    niemanden. Ich bin 66 und hab schon die Gedanken in meinem Kopf, dass ich nicht sterben darf, weil ich sie nicht
    alleine lassen kann. Sie ist sehr depressiv und war auch schon 2 mal in einer
    Klinik.
    Es tut mir so weh, weil ich ihr nicht helfen kann.
    Es hört sich ja gut an, wieder aufzustehen, wann man gefallen ist oder durch
    die Angst zu gehen, oder in der Gegenwart zu bleiben.
    Aber was kann meine Tochter tun, wenn sie kein Kind mehr bekommen kann und
    Angst hat, alleine zu bleiben ?
    Trotz allem ist meine Tochter sehr stark und hat schon viel bewältigt.

    Ich würde mich sehr freuen, wenn Sie mir antworten würden.

    Liebe Grüße
    Stilla

    Antworten
    • Liebe Stilla,

      vielen Dank für das Lob und einen lieben Gruß an Ihre Nichte! Ich bewundere Ihre Einsicht, dass Sie erkennen, dass Ihre Tochter die falschen Männer anzieht. Nach vielen gescheiterten Beziehungen ist es nämlich wichtig zu erkennen, dass das Problem sehr wahrscheinlich in einem selbst liegt. Und das Problem Ihrer Tochter scheint die Verlustangst zu sein und die Angst, allein zu sein. Auch ihr Kinderwunsch zeugt aus dieser Angst. Ihre Tochter wird leider keine Kinder haben können, auch als Adoptivmutter ist sie nach unserem Gesetz zu alt. Sie sehnt sich demnach nach etwas, das sie nicht erreichen kann und hält daran fest.

      Was ganz wichtig ist: dass Ihre Tochter sich von ihren Ängsten löst und von den festgefahrenen Gedanken:

      • ein Kind haben zu wollen

      Möchte sie das in ihrem Alter wirklich? Wenn das Kind 20 Jahre ist, wäre sie Ende 60. Hat sie dann die Kraft für ein Kind? Ist es nicht egoistisch, aus Angst allein zu sein, einem Kind im schlimmsten Fall mit Mitte 20 die Mutter zu nehmen? Ein Kind zu haben, um jetzt nicht allein zu sein, wäre im Hinblick auf die Zukunft sehr egoistisch. Möchte Sie ihrem Kind das wirklich antun oder kann sie sich von dem Wunsch, ein Kind zu haben, lösen?

      • allein zu sein und zu bleiben
      Zugegeben sie ist momentan ohne Mann oder Kind. Aber ist sie deswegen wirklich alleine? Viele Menschen haben keine Kinder und keinen Mann, aber es gibt andere Beziehungen, die man pflegen und neu knüpfen kann. Familie, Freunde, Arbeitskollegen. Sie ist nicht alleine. Nur wenn sie sich darauf versteift, alleine zu sein. Dann sieht sie nichts von alledem, was sie eigentlich Wertvolles besitzt und um sich hat. Sieht nicht all die Menschen, die sie lieben und für sie da sind. Wer sich zurückzieht und den Kontakt scheut, wird natürlich auch alleine bleiben. Man muss auf Menschen zugehen und etwas für Beziehungen tun, um sie aufzubauen und zu haben. Tut sie das?

      • zu glauben, sie braucht jemanden

      Eigentlich braucht Ihre Tochter niemanden. Ihre Gedanken reden ihr das ein. Sie ist ein wunderbarer und starker Mensch, der seine Mitte und seinen Halt in sich selbst noch finden muss. Nur dann ist sie bereit für jemanden und nur dann wird jemand in ihr Leben treten. Aus Abhängigkeit, weil sie nicht allein sein kann und möchte, kann keine gesunde Beziehung geführt werden und deswegen scheitert auch jede Beziehung. Deswegen erfährt sie auch keine Beziehung, die das Potential dazu hätte.

      Ihre Tochter scheint zu diesem Gedanken und der Angst: „Ich bin und bleibe alleine“ geworden zu sein und zieht alles in ihr Leben, was ihr genau das bestätigt. Sie muss sich unbedingt von der Angst und diesem Gedanken lösen. Nur wenn sie im Inneren erkennt, dass sie das nicht braucht, wenn sie niemanden sucht von dem sie sich abhängig machen will, dann wird sie bereit für jemanden sein und dann wird jemand kommen. Dann zieht sie das in ihr Leben, was sie sich wünscht. Da bin ich mir sicher. Diese Lektion muss sie lernen und diese Lektion möchte auch das Leben sie lehren. Denn durch die Wiederholung ihrer gleichen negativen Erfahrungen möchte das Leben ihr etwas zeigen, was sie noch nicht begriffen hat. Wenn sie sich im Inneren ändert, wird sich die Welt um sie herum wie von selbst ändern. Dazu kann ich Ihrer Tochter auch diesen Artikel empfehlen: http://www.kreativgedacht.de/du-ziehst-an-was-du-bist/

      Ich würde Ihr auch dringend raten, professionelle Hilfe zu beanspruchen und eine Therapie bezüglich dieser Angst zu machen. Der Weg aus dieser Angst ist nach jahrelanger Konditionierung auf diesen Gedanken nicht einfach zu gehen und alleine oft nicht zu schaffen. Aber ihre Tochter wird das schaffen und lernen. Sie ist stark und ein ganz wunderbarer Mensch. Aber sie kreist so sehr um sich und ihre Angst, dass sie das Leben gar nicht wahrnehmen kann und sich das Leben auch nicht mehr zeigt. Sie muss sich öffnen. Loslassen und weiter denken, als nur an ihr eigenes Wohl.
      Ich wünsche Ihnen und Ihrer Tochter viel Erfolg und Kraft.

      Ich würde mich freuen, wenn Sie mir Rückmeldung geben würden, ob ich Ihnen in irgendeiner Weise etwas helfen konnte.
      Alles Liebe Bettina

    • Hallo liebe Bettina,
      vielen lieben Dank für Ihre schnelle Antwort.
      Ich hab mich wirklich sehr gefreut.
      Sie sprechen mir total aus dem Herzen. Das ist für meine Tochter
      ein so wundes Thema, dass ich fast nicht wage, es anzusprechen,
      weil sie dann noch verzweifelter erscheint.
      Sie weiss, dass ihr nur eine Therapeutin helfen kann und ist schon seit Monaten
      auf der Suche. Aber leider ist es nicht so einfach, die richtige zu finden.
      Aber sie gibt nicht auf, denn wie ich schon sagte, ist sie trotz allem sehr stark.

      Ich kann Ihnen gar nicht sagen, wie wohl mir Ihre Antwort tut und wie sehr ich
      mich gefreut habe.

      Nochmals vielen, vielen Dank !!!!

      Herzliche Grüße und alles Liebe

      Stilla

  4. Liebe Bettina,
    Eigenverantwortung…Selbstfürsorge…Begriffe, die seit einiger Zeit stärker Einzug in mein Leben gehalten haben.
    Mein Leben war lange Zeit sehr fremdbestimmt. Wo sind sie, die eigenen Grenzen?
    Wo ende ich, wo fängt der andere an?
    Viele wissen, wo ihre Grenzen sind und sorgen für sich.
    Ich sitze in einem Schiff, das Schiff ist mein Leben. Der Käpt’n bzw. der Steuermann, das bin ich…bislang haben andere oft das Schiff gesteuert…der Steuermann steuert nun selber, ohne große Eigenerfahrung…es gibt sehr viele Sandbänke im Leben…manche sieht man zuerst gar nicht (besonders wenn man (noch) nicht den geschulten Blick dafür hat). Oder man fährt nur im Kreis und „das Schiff dreht sich um seine eigene Achse“…was zu Lasten der Empathie mit anderen Menschen gehen kann…“da muss er selber raus“- leicht gesagt…“Wer kann sich selber mit den Haaren aus dem Sumpf ziehen?“
    Natürlich ist man selbst für sein Leben verantwortlich und das kann (und soll) einem auch niemand abnehmen…dennoch ist ein Blick von außen schon mal ganz hilfreich…als Christ hoffe ich immer, dass Gott mir hilft…Er holt für mich nicht die „Kastanien aus dem Feuer“ und bei der Lösung von Probleme ist stets meine Mitarbeit gefordert.
    Soweit zu mir…
    Du hast immer lesenswerte und bedenkenswerte Beiträge! Weiter so!

    Antworten
    • Lieber Christoph,
      vielen Dank für deinen Kommentar. Du hast deine Situation bildlich sehr schön beschrieben und es freut mich zu hören, dass du dein Schiff nun selbst steuerst. Keiner von uns ist ein erfahrener Käpt’n, bis man auf die Reise geht und anfängt, seine Erfahrungen zu machen. Jeder wird auf Sandbänke fahren oder sich um die eigene Achse drehen. Jeder wird mit sich selbst Kämpfe führen, an sich zweifeln, hadern, aber auch Hoffnung und Zuversicht finden. Alles dient dazu, um persönlich zu wachsen und voranzukommen. Du hast vollkommen Recht, dass ein Blick von außen und auch mal eine „Ansage“ von nahestehenden Menschen nötig ist, um seine Situation überhaupt wahrnehmen und begreifen zu können, wo man gerade steht oder worauf man zusteuert. Und ich bin überzeugt, dass uns Gott bei diesem „Blick von außen“ auch hilft – durch Menschen und Situationen, die uns begegnen und uns etwas begreifebar machen sollen. Nur sehen und erkennen müssen wir selbst.
      Lieber Christoph, du hast eine wunderbare Einstellung zum Leben und zu deiner Verantwortung und ich danke dir sehr für deine Worte. Ich wünsche dir alles Gute und freue mich, dich als Leser zu haben!

    • Liebe Gaby,
      vielen Dank für dein positives Feedback, es freut mich sehr, dass dir der Beitrag so gut gefällt. Das gibt es nicht als Buch, aber deine Frage danach bringt mich in die Überlegung, da eventuell ein Buch draus zu machen. Vielen Dank für die Idee! 🙂
      Alles Liebe
      Bettina

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